Biografie von
Erhard Karkoschka
go to


Erhard Karkoschka, wurde am 6.3.1923 in Mährisch Ostrau (Tschechoslowakei) geboren ,
war nach dem Krieg zuerst Orchestermusiker im damaligen Bayreuther Symphonieorchester. Danach studierte er Komposition, Dirigieren und Musikwissenschaft. Seine Dissertation behandelt die Entwicklung der Kompositionstechnik im Frühwerk Anton Weberns, seine Nebenfächer waren Philosophie und vergleichende Religionswissenschaft.

Von 1958 bis 1968 leitete er an der damaligen Landwirtschaftlichen Hochschule, heute Universität Hohenheim, Chor, Orchester und die "Hohenheimer Schloßkonzerte".
Seit 1948 ist er Lehrer an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.
Dort gründete er 1962 das Ensemble Neue Musik, das sich
1976 von der Hochschule löste und als CONTAC-ENSEMBLE weiterbesteht.
Seit 1973 leitete er an dieser Hochschule das Studio für elektronische Musik.
19987 emeritiert.
1995 Ehrensenator.
1996 ausgeschieden.

Von 1964 bis 1972 war er Vorstandsmitglied des Instituts für Neue Musik und Musikerzeihung Darmstadt,
von 1974-1980 Präsident der Gesellschaft für Neue Musik, Sektion Bundesrepublik Deutschland der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik.
1976-1984 Advisory Editor der Belgisch- Niederländischen Zeitschrift INTERFACE, Journal for New Music Reseach.

1987 August und September Kurse und Vorträge in den Südafrikanischen Iniversitäten Durban, Grahamstown, Kapstadt, Zululand und Westville. Courese and lectures in this South-African universities

1993 August: Seminare bei den Ersten Internationalen Kursen für Komposition, Interpretation und Notation in Ivancha (bei Kishinew) in Moldova.
Oktober: Seminare bei dem Asian Contemporary Music Festival in Seoul an den Universitäten Yonsei, Chungang, Sungshin, und dem Conservatoire Chugye.

1994 April: Einführungen in und Aufführungen von eigenen elektronischen Werken in Kishinew (Moldova).
September/Oktober: Vorlesungen und Seminrae im Central Conservatory of Music und in der Musikhochschule für Chinesische Musik in Beijing (Peking).

Vortrag mit dem Staatsverlag PEOPLES MUSIC PUBLISHING HOUSE über die Chinesische Edition meines Buches "Das Schriftbild der Neuen Musik".

1995 Als Dirigent: Eröffnungskonzert der "Woche für Neue Musik" in Kishinew mit Werken von Schönberg, Webern, Hempel und zwei eigenen.

2001 Südafrika, in Stellenbosch und Durban Konzert und Seminra über Zeitkomposition und Analyse neuer Musik.

2001 Wien: mit "Neue Vokalsolisten Stuttgart", Vortragsreihe über "Musikalische Graphik"

Buchpublikation (zusammen mit Hubert Haas):
HÖRERZIEHUNG MIT NEUER MUSIK, Rohrdorfer Musikverlag 1982

Kompositionsaufträge des Bayerischen Rundfunks "...doch fülle zwei und werde vier..." (1980); der Stadt Nürnberg für eine Komposition zum Lutherjahr "von sterben. von der neuen geburt" (1983); der Stuttgarter Philharmoniker "Kammermusik für Orchester" (1984)

Kompositionsaufträge erhielt er u.a. von der Biennale Zagreb, dem Land Rheinland-Pfalz, dem Deutschen Sängerbund, dem Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie; und Preise bei Kompositionswettbewerben u.a. vom Nationalen Olympischen Komitee, mehrmals von der "Künstlergilde Esslingen", der Stadt Stuttgart und dem Schwäbischen Sängerbund, 1982 Montserrat, 1999 M. Ensle-Preis der Kunststiftung Baden Württemberg.

Sein Werkverzeichnis umfaßt Kompositionen für Orchester, Chor, Kammermusik und Orgel, solistische und gemischte Besetzungen, auch szenische und elektronische Musik, multimedia Projekte, einen "Musikalischen Baukasten", Anleitungen zum kollektiven Improvisieren mit Vorlagen dazu, für Musiker und Publikum u.ä.m.

Als Musikschriftsteller hat er drei Bücher publiziert, eines über Notation, das andere über Analyse Neuer Musik, das Notationabuch ist Englische und Japanische übersetzt. Im Chinesischen ist eines über Hörerziehung nur mit Neuer Musik, und ein weiteres, eine Sammlung von Aufsätzen. Seine Aufsätze in Fachzeitschriften behandeln Fragen der gegenwärtigen Musik, hinzu kommen Buchbesprechungen und Rundfunksendungen.


Weitere internationale Aktivitäten:

1967 Seminar bei der Biennale Zagreb,
1968 Seminare an der Musikhochschule Stockholm und bei den Internationalen Ferienkursen in Darmstadt, Referat beim Notationskonkreß in New York und Washington.
1969 zwei Seminare in Prag.
1970 Seminare bei den Arbeitstagen für Musik in Berlin, an der Universität Aarthus (Dänemark) und der Musikhochschule Stockholm.
1972 Chairman beim Webern-Konkreß in Wien, Seminare beim Funktionalisten-Konkreß in Vis (Yugoslawien) und den Cours d`Ete in Paris, Referat beim Notationskonkreß in Rom und
1973 beim Konkreß Music and Semiotcs in Belgrad.
1974 Notationskonkreß in Gent, Ausstellung eingener Noten in Zagreb.
1974 und 1977 war er Jurymitglied beim Beetovenpreis der Stadt Bonn,
1976 beim Wettbewerb Nordischer Ensembles in Helsinki.
1976 Kompositionen in elektronischen Studios in Californien: Buchla-Studio von Allen Strange in Los Gatos, Emü-Studio in Santa Clara, Studio der Universität in San José und des Mills College in Oakland.
1977 Referat beim Konkreß in Berkeley, lectre-tour zu den Universitäten Urbaba-Champaign (Illinois), Charlottesville (Virginia) und Greensboro (North Carolina).
1978 dreiwöchige Kompositionskurs am Music College der University of the Philippines in Manila. Konzert mit dem Philharmonischen Orchester des Cultural Center of the Philippines mit werken von Mozart, Logothetis, Schidlowsky und Karkoschka.
Mit der Einladung zur Fortsetzung des Kompositionskurses im folgenden Jahr an der Universität wird vom Cultural Center of the Philippines ein Kompositionsauftrag für ein Orchesterwerk erteilt, das in einem vom komponisten geleiteten Konzert mit dem Orchester dieser Institution uraufgeführt werden soll.
Vorträge und Seminare an drei Universitäten in Seoul.
Dreiwöchige Kompositionskurs an der Rubin Academy of music in Jerusalem.
Vorträge an der Musikhochschule in Graz über eigene Kompositionen.
1979 Fortsetzung des Kompositionskurses in Manila, Abschlußkonzert mit Werken von sieben jungen Komponisten. Konzerte mit dem Phiharmonischen Orchester des Cultural Center of the Philippines mit Werken von Schönberg, Avni, Santos und Karkoschka (Uraufführung des Kompositionsauftrags TELEOLOGIES für Orchester).
1980/81 Erster Preis im Internationalen Wettbewerb des Monasteriums Montserrat mit der Komposition SALVE REGINA
1981 Vorträge am Elektronmusikstudion Stockholm
1982 Freisemester der Hochschule: Elektronische und Computermusik im Elektronmusikstudion Stockholm
1983 Vorträge, Seminare und Konzerte in Osaka, Tokio und Kyoto
1985 Kongresse in Nieborow (From Idea To Sound) und Bydgoszcz (Musica Antiqua Europae Orientalis) in Polen.
Jury-Mitglied beim 3. Internationalen Newcomp Computer Music Competition.
Kongress (Musik und Mathematik) in Darstadt.
1986 Jury-Mitglied beim internationalen Kompositionswettbewerb "Grazer Musikprotokoll".

Erhard Karkoschka ist am 26.6.2009 in Stuttgart gestorben